Willkommen im Mai
allerseits!
Ahhh, der Mai!
Frühjährlicher Monat des Pollenfluges und tränender Augen, bis
obenhin gefüllt mit illustren Feiertagen wie dem allseits beliebten
Muttertag, dem allseits bekannten Tag der Arbeit, dem allseits
ignoriertem Weltlachtag und nicht zuletzt und nicht zu vergessen, dem
allseits übermäßig gefeiertem Star-Wars-Tag! "May the Fourth"
be with you, friends! Bitte? Jedis sind ja mal überhaupt nicht euer
Ding? Nun, dann feiert doch einfach am 5. oder 6. Mai den "Revenge
of the Fifth/Sixth". Jep, auch der wird in den nahezu
unendlichen Weiten des Internets gefeiert. (Pun intended.) Großartig,
oder? In was für außergewöhnlich nerdigen Zeiten wir doch leben
...!?
Außergewöhnliche nerdige
Zeiten voll gepackt mit außergewöhnlichen Brettspielen,
glücklicherweise! So, rhetorische Frage beantwortet, los geht's mit
den Kickstarter-Highlights des Mai!
Zombicide: Invader (CMON; Unterstützbar bis 04.05.)
Einstiegshürde: 100 US$
Kurz und knapp:
Und da ist es auch schon,
unser monatliches CMON-Projekt! Zombicide: Invader, der neuste
Spross der immens erfolgreichen Zombicide-Saga, spielt diesmal
in den dunklen Tiefen des Weltraums, genauer gesagt, auf einem
entlegenen Bergarbeiter-Außenposten und bedient sich dementsprechend
erstmals eines waschechten Science-Fiction-Szenarios. Nicht die
schlechteste Wahl für ein Zombie-Spiel sollte man meinen! Leider, so
scheint es, ist CMON in diesem Fall mit dem Szenario aber heillos
überfordert: Statt Zombies gibt es in Invader außerirdische
Xenos als Widersacher,
phantasielose Mischungen aus Warhammer-Tyraniden, Starcraft-Zerg,
DC's Swamp Thing und einem
Schuss Lovecraft-Tentakelei obendrauf.
Auch auf "Überlebenden"-Seite sieht es nicht viel
besser aus, denn auch hier
herrscht, sieht man von der inzwischen CMON-üblichen Riege
"importierter" Helden aus allen Teilen der Pop-Kultur ab,
Space-Marine-Ästhetik vor. Kurz: Selten war ein Zombicide
optisch derart langweilig. Ein
besonders harter Schlag, nachdem die Sci-Fi-Horror-Alternativen in
letzter Zeit bereits ziemlich vorgelegt haben. Darüber hinaus
verkrüppeln seltsame Entscheidungen, wie diejenige
der aktuellen Kampagne ein gesamtes zusätzliches Core-Game als
optionalen Zusatzkauf beizufügen, das Backer-Erlebnis. Sicherlich
wird sich das Spiel nach den jährlichen Updates wieder ein My
besser, interessanter oder flüssiger spielen und
auch wenn die Leere im Geldbeutel schließlich vorübergeht, ein
seltsamer
Nachgeschmack wird dennoch
bleiben.
Knapp
und knapper:
Why?
How? Knock, knock! Innovation? You're still in there?
The City of Kings: Ancient Allies / Vadoran Gardens (The City of Games; Unterstützbar bis 17.05.)
Einstiegshürde:
The City of Kings: Expansion: 50 £ / Vadoran Gardens: 17 £
Kurz und
knapp:
Wer
das kunterbunte Sandbox-Fantasy-Puzzle The City of Kings
im Sommer letzten Jahres verpasst hat, der darf sich jetzt nicht nur
über einen Reprint freuen, sondern auch gleich über über eine
Vielzahl an Erweiterungsmöglichkeiten: Neue Helden, neue Side
Quests, Miniaturen als Ersatz für die (eigentlich recht hübschen)
Standees, diese Kampagne bietet, was sich TCoK-Fans
wünschen.
Und noch einiges
mehr, zumal
da ja noch Vadoran Gardens
ist!
Mit
30 Minuten Spielzeit wohl eher ein Filler-Game, das im selben
Universum wie TcoK
angesiedelt ist, aber ganz ohne Mord und Totschlag auskommt.
Stattdessen verbindet ihr hier auf Karten mit "3 mal 3"-Feldern
abgebildete, unterschiedliche Landschaftstypen, Tiere, Blumen und
Statuen zu möglichst langen Ketten, um möglichst viele Punkte zu
generieren. Optisch erinnert das ganze leicht an Renegade's Honshu,
warum Vadoran Gardens
im The City of Kings-Universum
angesiedelt wurde und keine eigene Kampagne erhalten hat, das weiß
aber wohl nur The City of Games.
Knapp
und knapper:
Stuff.
More stuff!
I Am The Fourth Wall (Slinky Gibbon Games; Unterstützbar bis 17.05.)
Einstiegshürde:
36 AU$ ~ 23 €
Kurz und
knapp:
Auch
wenn I Am The Fourth Wall wie – grob geschätzt – jedes
vierte, seit 2005 erschienene Spiel auf die inzwischen gut bekannte
Lovecraft/Cthulhu-Basis setzt, so wäre es sicherlich falsch das 30 –
45 minütige Kartenspiel vorschnell als "uninspiriert" zu
verdammen. Ja, auch hier geht es um Ermittler und große Alte. Ja,
auch hier gibt es Portale zu fremden Dimensionen und verzweifelte
Versuche nicht das letzte Bisschen Verstand zu verlieren. Aber der
wahre Spielspaßteufel liegt ja bekanntlich im Detail! Und "im
Detail" bedeutet bei IATFW, dass das asymmetrische
Einer-gegen-Viele-Spiel nicht nur mit ansehnlichem, ungewöhnlichem
Artwork zu punkten weiß, sondern auch noch eine Vielzahl an
verschiedenen Spielmodi unterstützt. Cthulhu-Jünger dürfen sich
hier nicht nur auf besagte kompetitive Einer-gegen-Alle-Konflikten
für 2 – 7 Spieler, sondern wahlweise auch auf kooperative 1 – 6
Spieler Abenteuer, 1vs.1-Duelle und einen Solomodus freuen.
"Asymmetrisch" wird das Spiel durch die maßgeblich
unterschiedliche Spielweise beider Parteien: Während der "The
Wall"-Spieler versucht durch "Horror"-Karten und
"Doom"-Ressourcen an Kraft zu gewinnen und Portale zu
öffnen, die es ihm ermöglichen in unserer Realität überzuwechseln,
versuchen die Ermittler durch das Ansammeln von unterschiedlichen
Symbolen auf "Marbles"-Karten ("Marbles" werden
hier einfache Erinnerungen an die materielle Welt, wie Feuerzeuge
oder Notizblöcke genannt), die sich öffnenden Tore zu versiegeln.
Kurze Spielzeit, hohe Spielerzahlen: fFür große Gruppen und
Lovecraft-Fans gibt's von mir hier schon mal ein Tentakel nach oben!
Knapp
und knapper:
Wäre
dieser Molotow Cocktail nicht gewesen, ich wäre bestimmt verrückt
geworden!
Fire Tower (Runaway Parade; Unterstützbar bis 25.05.)
Einstiegshürde:
39 US$
Kurz und
knapp:
Falls
ihr euch schon immer gefragt habt, was diese geheimnisvollen
Feuerwächter eigentlich den ganzen lieben langen Tag in ihren
Wachtürmen treiben, dann hoffe ich inständig, dass die Antwort auf
diese Frage absolut nichts mit Fire Tower, dem ersten Projekt
von Kickstarter-Newcomer Runaway Parade zu tun hat. Zwar versucht ihr
(und bis zu drei weitere Spieler) in Fire Tower tatsächlich
ein im Inneren des Waldes ausgebrochenes Feuer zu kontrollieren und
im Speziellen von eurem eigenen Turm fern zu halten, gleichzeitig
aber auch, es in die Richtung eurer Feuerwächter ... öhm ...
konkurrenten(?) zu leiten. (Relevante Frage am Rande: Warum genau
hasst ihr diese Menschen?) Für die Verfolgung eurer diabolischen
Ziele legt ihr in jeder Runde zunächst einen Feuerkristall
orthogonal und in der aktuellen "Windrichtung" an einen
bereits bestehenden Kristall an und könnt daran anschließend
weiteren Einfluss auf das Spielfeld nehmen, indem ihr eine eurer
Aktionskarten ausspielt. Ob Feuerschneisen schlagen, Brände löschen
oder sogar noch mehr Feuer legen, ihr habt es in (bzw. auf) der Hand.
Am Ende gewinnt, wer alle Gegner zu Grillwurst verarbeitet hat, bzw.
wer "last tower standing" ist. Prost Mahlzeit!
Knapp
und knapper:
Wann
sind abstrakte Spiele derart düster geworden? I like!
Dual Powers (TW Games; Unterstützbar bis 08.05.)
Einstiegshürde:
32 US$
Kurz und
knapp:
Historisch
inspirierte Brettspiele für 1 – 2 Spieler sind uns in den
vergangenen Monaten bereits mehrfach untergekommen, zuletzt etwa
Nights of Fire: Battle for Budapest von Mighty Boards. Diesmal
hat sich Thunderworks Games (Roll Player) die Unterstützung
von Designer Brett Myers (The Lord of the Rings Dice Building
Game) und des beinahe schon unverschämt begabten Kwanchai Moriya
(Days of Ire, Kodama, Dinosaur Island) gesichert, um uns eine
kleine Geschichtsstunde zur russischen Revolution im Jahr 1917 zu
präsentieren. Ästhetisch erinnert Dual Powers aufgrund des
selben ausführenden Künstlers sicherlich an die bereits genannte
Days of Ire / Nights of Fire – Kombination. Und ja, auch auf
technischer Seite lassen sich hier Gemeinsamkeiten finden, da beide
(bzw. alle drei) Spiele als Grundgerüst einen
Area-Control-Mechanismus verwenden. Im Gegensatz zu Mighty Boards
asymmetrischer Spielausrichtung und Herangehensweise an den
Ungarischen Volksaufstand, welche das zur damaligen Zeit bestehenden
Kräfte-Ungleichgewicht zwischen Aufständischen und Sowjetarmee
simulieren soll, handelt es sich bei Dual Powers jedoch um ein
Duell auf Augenhöhe, schließlich stehen hier die politische Manöver
und Machtkämpfe im Vordergrund. Freunde von Twilight Struggle,
die nach neuer, historisch fundierter Spielekost lechzen dürften
sich hier bestens bedient finden.
Knapp
und knapper:
Spielen
und dabei was über Geschichte lernen? Pfui!
MegaMetroCity (BoomBox Board; Unterstützbar bis 16.05.)
Einstiegshürde:
89 US$
Kurz und
knapp:
Beim
Namen Final Fight kribbeln euch die Ohrläppchen? Wenn ich Double
Dragon flüstere, dann jucken euch die Finger? Dann mal hergehört,
Kinder des mächtigen Retro, weil Newcomer BoomBox Board euch mit
MegaMetroCity die ultimative Beat'em Up – Erfahrung für den
Wohnzimmertisch bringen! Und das bedeutet nicht nur, dass selbst die
Spielebox hier nach uralt Modulverpackung aussieht (und die
Zielgruppenanalysten im Vorfeld allem Anschein nach saubere Arbeit
geleistet haben), sondern auch, dass hier mächtig abgeliefert wird:
Miniatur – Helden in den klassischen Kategorien "balanced",
"big and strong" oder "small and fast", Power
Ups, Special Abilities, ein "scrollender" Spielplan,
Endbosse und natürlich jede Menge "Thugs" auf der Suche
nach würzigem Faustbrot. Klar, alles da, alles drin! Klar sollte
aber auch sein, dass ihr hier nicht den nächsten harten Brainburner
erwarten dürft! Aber als voll-kooperativen Abenteuerklopper für die
beschwingte Nostalgierunde dürfe MetroMegaCity allemal
taugen!
Knapp
und knapper:
"Alle
satt, ja? 'n Nachschlag gibt's nicht!"
Last One Standing: The Battle Royale Board Game (Brendan McCaskell; Unterstützbar bis 31.05.)
Einstiegshürde:
52 CA$ ~ 34 €
Kurz und
knapp:
Eigentlich
war es nur eine Frage der Zeit, bis irgendjemand auf die Idee kommt,
aus dem anhaltenden "Battle Royal" – Hype auch im
Brettspielesegment Gewinn schlagen zu wollen. Einerseits ist Last
One Standing damit die Antwort auf eine bislang ungestellte
Frage, andererseits bringt es uns all das, was man von einem
physischen "Battle Royale" – Ableger erwarten würde.
Während der modulare Spielplan mit jeder Runde ein wenig kleiner
wird, sammelt ihr und bis zu 7 weitere Spieler in jeder Runde hübsch
glänzende Lootboxen, platziert euch strategisch im Feld und
beschießt euch danach gegenseitig mit den gefundenen Bleispritzen,
bis nur noch einer steht. Und das... ja, das war's dann auch schon so
ziemlich.
Knapp
und knapper:
Bang!
Bang! They shot me down...
Blight Chronicles: Agent Decker (Board&Dice; Unterstützbar bis 17.05.)
Einstiegshürde:
29 US$ (Kompaktbox); 45 US$ (Core Box)
Kurz und
knapp:
Erinnert
ihr euch noch, wie ich euch im letzten Kickstarter-Update während
der Vorstellung von Unbroken von der herausragenden Stellung
von Kickstarter für den Solospielermarkt erzählt habe? Ja?
Wunderbar, denn hier ist bereits das nächste Solisten-Sahnetörtchen!
Blight Chronicles von Board&Dice (Pixie Queen, Chimera
Station) ist ein story- und szenariogetriebener Deckbuilder, in
dem ihr die Rolle eines hochspezialisierten Regierungsagenten
übernehmt und verdeckte Operationen ausführt. Jeder verfügbare
Mission besitzt dabei nicht nur unterschiedliche Endziele, sondern
bietet euch zu bestimmten Zeitpunkten auch die Option zu entscheiden,
"wo" ihr eure Mission fortsetzt. Abhängig von eurer Wahl
werdet ihr dann mit unterschiedlichen Hindernissen konfrontiert, die
ihr entweder leise handeln oder auffälliger "eliminieren"
könnt. Während vorsichtig umgangene Hindernisse nur abgelegt
werden, wandern eliminierte Karten in euer Deck und erweitern damit
in den folgenden Runden eure Möglichkeiten. Gleichzeitig erweckt
diese Vorgehensweise aber auch mehr Aufsehen. Und welcher Geheimagent
steht während einer Mission schon gern im Rampenlicht?
Knapp
und knapper:
Decker?
Deeeeeeeeeecker!?
Black Rose Wars (Ludus Magnus Studio; Unterstützbar bis 20.05.)
Einstiegshürde:
99 US$
Kurz und
knapp:
Auf
den ersten Blick könnte Black Rose Wars
einfach nur ein weiterer, simpler Arena Brawler sein, in dem sich 2
– 4 verrückt gewordene
Zauberer auf die spitze Magiermütze geben. Eigentlich... denn in
Wahrheit schraubt Black Rose Wars
das Komplexitätslevel mit
Leichtigkeit auf über 9000.
Ein wenig Deckbuilding?
Check! Ein Hauch Area-Control? Check! Action-Programming?
Check!Events, Quests, modulares Board, Miniaturen, über 200
Zauberkarten in 6 verschiedenen Zauberschulen. Check, check, check...
and it goes on and on and on! Auf ein Minimum herunter gebrochen
könnte man sagen, dass ihr jede Runde zunächst neue Zauber erlernt,
diese auf eurem Playerboard vorbereitet und dann entscheidet, wie ihr
eure beiden Aktionen sinnvoll einsetzt, um ein Maximum an Siegpunkten
zu generieren. Wollt ihr lieber die Spezialfähigkeit eines Raums
nutzen, eine Quest erfüllen, eine hinterhältige Falle vorbereiten,
einen Dämonen beschwören, einen Raum "zerstören" oder
doch eurem
Sitznachbarn erst mal einen
Frostblitz
entgegen schleudern? So viel zu tun, so wenige Aktionspunkte...
Knapp
und knapper:
Wenn
das Haupthaar brennt, der Zauberer die Feuerfalle hat verpennt. Alte
Hexenweisheit!
The Forbidden City (Game Brewer; Unterstützbar bis 25.05.)
Einstiegshürde:
40 € (Standard Edition); 55 € (Deluxe Edition)
Kurz
und knapp:
Im
neusten Spiel von Game Brewer, das in Kooperation mit TMG
herausgegeben wird, hat man's
als chinesische Adelsfamilie wirklich
nicht leicht. Wie soll man
sich nur mehr
Einfluss am Kaiserhof
sichern, wenn der Kaiser doch
die Bestechung von Staatsdienern und
Korruption im
Allgemeinen gerade erst
verboten und unter Strafe
gestellt hat? Richtig doof!
Aber kein Problem, wenn man
das ehemals verwendete Bestechung
mit Geld ganz
einfach durch den Austausch
von wertvollen "Geschenke" ersetzt! Same difference
sozusagen! Und dieser "Austausch" ist es gerade, der The
Forbidden City seine
Einzigartigkeit verleiht. Denn
um eine Aktion auf dem
Spielplan auszuführen, müsst
ihr zunächst eine bereits
auf dem Plan liegende Karte durch eine "wertvollere", d.h.
höherwertige Karte von eurer
Hand ersetzen. Nur dann lauschen
die Offiziellen eurem
Bittgesuch und stimmen zu,
diverse Tätigkeiten für
euch auszuführen. Gleichzeit bedeutet das jedoch auch, dass die von
euch gelegte Karte im weiteren Rundenverlauf von einem eurer
Mitspieler "ertauscht" und später wiederum
eingesetzt werden kann! Interessantes
Szenario, spannendes
Kartentauschprinzip
und ein von Andreas Resch
(Istanbul, Great Western Trail)
erstklassig illustrierter
Spielplan, wenn gewünscht
sogar in
gewohnter TMD Deluxified-Manier? Riecht
schon beinahe nach Kennerspiel-Nominee!...
Knapp
und knapper:
Gibst
du mir, geb ich dir!
The Omen Saga (Kolossal Games; Unterstützbar bis 21.05.)
Einstiegshürde:
20 – 30 US$
Kurz
und knapp:
Sieben
Jahre und einige Erweiterungen nach dem ursprünglichen Omen:
A Reign of War findet sich die
"Omen Saga" nun auf Kickstarter wieder. Natürlich
in einer grundlegend überarbeitete und verbesserte Version, wie es
sich für eine ordentliche Reinkarnation gehört! Am Szenario hat
sich indes nichts geändert, noch immer streben in Omen
2 Spieler danach zum größten Kriegsherrn des alten
Griechenlands zu werden. Und weil die griechischen Götter einem
kleinen Kämpfchen nie abgeneigt sind, veranstalten sie auch gleich
einen Wettbewerb in dem ihr euch ihnen beweisen könnt. Die Aufgabe:
Drei Städte in Schutt und
Asche legen. "Nichts
leichter als das!", sagt ihr und schickt eure Truppen
abwechselnd in die bemitleidenswerten
Städte, bis diese vom Krieg
zerrüttet sind und endlich
ihre wertvollen Belohnungen
preisgeben.
Im Gegensatz zu den bekannten LCGs und CCGs spielen beide
Kontrahenten in Omen
mit einem gemeinsamen Kartenpool, der durch die verschiedenen
erhältlichen (Standalone-)Erweiterungen beliebig erweitert und
individualisiert werden kann. Ihr mögt eine bestimmte Karte nicht?
Weg damit! Eine bestimmte
Karte gefällt euch richtig gut? Rein damit! Taktisch
wird das Ganze nicht nur durch die unterschiedlichen Fähigkeiten und
Stärkewerte aller Karten, sondern auch durch die Möglichkeit Karten
am Ende einer Runde
"darzubieten" und sie
damit gegen Gold oder neue
Karten einzutauschen. Neue, notwendige Ressourcen oder gefühlt
übermächtiger Bonus? Harte
Entscheidung!
Knapp
und knapper:
Städte
zerstören als Wettbewerb? Das klingt tatsächlich nach Zeus...
Court of the Dead (Project Raygun; Unterstützbar bis 19.05.)
Einstiegshürde:
90 US$
Kurz
und knapp:
Beinahe
hätte Court of the Dead
es zu unserem Highlight des Monats gebracht, denn an Qualität und
coolen Ideen mangelt es dem 2 – 5 Personenspiel sicherlich nicht!
Tolle Miniaturen, fantastische
Illustrationen, ein
großartiges Szenario, dass sich um die Vereinigung dreier
Unterwelt-Fraktionen (Bone, Flesh, Spirit) für
die
gemeinsame Sache dreht.
Beste
Ausgangslage also für einen Trip auf dem Hypeway to Hell! Wenn da
nur nicht mein Spinnensinn wäre, der sich beim Durchblättern der
Key Concepts von CotD
leise zu Wort meldet. Kurz und schmerzlos: Ich mag meine
Area-Control-Spiele gerne sauber
strategisch, d.h. ohne
Würfel. Wer lässt sich schon gerne einen ausgeklügelten Plan von
einem Würfelwurf verderben? In
CotD beinhaltet diese
Möglichkeit aber durch
den sog. "Dreadsgrip", ein "Einschreiten", wenn
sich mehr Einheiten, als es das "Bedrohungslevel" hergibt
in einer einzelnen Zone aufhalten. Dann wird per Würfelwurf
entschieden, wie es jeder einzelnen Einheit ergeht. Zwar sind die
Chancen verschwindend gering, dass meine Einheit tatsächlich
eliminiert wird (selbiges
passiert nur, wenn ich eine tödliche "1" erwürfle),
wohler wäre mir aber, wenn das Spiel einfach
gleich ganz
auf Würfel verzichten würde. Ja,
auch eine ausgetüftelte
Risk-Reward-Planung kann viel Spaß bereiten, aber was, wenn ich ein
notorischer Mieswürfler bin und meine Mitspieler bewusst Zonen
"überfluten"? Zudem kann
ich mich auch mit der
semikooperativen,
verdeckten
Biet-Aktion der "Celestial Tithe"-Phase nicht anfreunden,
in der kollektiv eine bestimmte Menge der auf dem Plan gesammelten
"Etherea" (die ansonsten
nur als Tie-Breaker am Ende
des Spiels fungieren) geboten, bzw. entrichtet werden muss, um eine
vorher bekannte Quote zu erfüllen. Wer es sich leisten kann viele
der glänzenden Steine zu
bieten, der wird natürlich belohnt, wenn die Quote getroffen wird,
wer nichts bietet wird jedoch in jedem Fall bestraft, am härtesten,
wenn die kollektiv gebotenen Etherea letztlich
nicht ausreichen. Wer
gut spielt wird weiter belohnt, wer schlecht spielt, den beißen die
Hunde? Seltsam. Was bleibt
also noch zu sagen? Nun, vielleicht, dass Court of the Dead
mit Sicherheit kein Totalausfall und mit Gewissheit
nicht einmal ein schlechtes Spiel sein
wird. Leider wird es aber auch mit hohen
Wahrscheinlichkeit kein Spiel
für mich werden. Obwohl
ich mich in das Szenario verlieben könnte... Schade.
Knapp
und knapper:
When
there's no more room in hell, the dreadsgrip's gonna get you!
Highlight des Monats
Brook City (Blacklist Games; Unterstützbar bis 30.05.)
Einstiegshürde:
89 US$
Kurz
und knapp:
Ein
kooperatives Police-Action-Abenteuer für 1 – 4 Spieler, dass prall
gefüllt ist mit jede Menge mehr oder weniger subtilen Anspielungen
auf klassische Buddy-Cop-Movies?
Illustriert von Henning
Ludvigsen (BattleLore, Merchant of Venus, etc.)?
Bitte, ja! Wenn das Spiel
dann auch noch wirkt, wie ein entfernter
Verwandter von Eldritch
Horror mit individuellen Decks
für jeden der 6 Miniatur-Helden,
umso besser! Aber der Reihe
nach: Klar, dass
ihr in Brook City die Rolle eines Gerechtigkeit
liebenden, heldenhaften
Polizisten übernehmt. Klar,
dass die Kriminalitätsrate in der Stadt gerade
in die Höhe schnellt. Klar,
dass ein neues kriminelles Superhirn hinter allem
steckt. Auch klar,
dass ihr
euch drauf und dran macht, eure
Stadt zu schützen, indem
ihr den
Fall, d.h.
das aktuelle "Case Deck" knackt!
Da es mit Motivation alleine aber nicht getan ist, heißt
es
eurer
Intuition und den vorhandenen Hinweisen folgen,
Zeugen
verhören, Aktivposten eliminieren und
Tatorte untersuchen. Gleichzeitig
könnt ihr es euch auch nicht erlauben, das "Criminal Deck"
und die damit auftretenden Verbrechen zu ignorieren, denn wenn der
Crime-Lord zu viel Einfluss gewinnt, verliert ihr das Spiel. Das
Selbe
passiert euch, wenn euer Polizist unter dem auf ihn einprügelnden
Stress zusammenbricht. (EH,
mind
the Similarities!) Was
aber, wenn sich die Lage in der Stadt verschlimmer und die Zeit
plötzlich drängt? Dann beschlagnahmt euch doch eine zivile
Luxuskarre, damit düst es sich gleich nochmal so gut durch die
Stadt! Worauf
wartet ihr noch? Das Verbrechen schläft nicht!
Knapp
und knapper:
Let's
go fight crime or something.
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