Donnerstag, 3. Mai 2018

Kickstarter Update - Mai ' 18

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Willkommen im Mai allerseits!

Ahhh, der Mai! Frühjährlicher Monat des Pollenfluges und tränender Augen, bis obenhin gefüllt mit illustren Feiertagen wie dem allseits beliebten Muttertag, dem allseits bekannten Tag der Arbeit, dem allseits ignoriertem Weltlachtag und nicht zuletzt und nicht zu vergessen, dem allseits übermäßig gefeiertem Star-Wars-Tag! "May the Fourth" be with you, friends! Bitte? Jedis sind ja mal überhaupt nicht euer Ding? Nun, dann feiert doch einfach am 5. oder 6. Mai den "Revenge of the Fifth/Sixth". Jep, auch der wird in den nahezu unendlichen Weiten des Internets gefeiert. (Pun intended.) Großartig, oder? In was für außergewöhnlich nerdigen Zeiten wir doch leben ...!?

Außergewöhnliche nerdige Zeiten voll gepackt mit außergewöhnlichen Brettspielen, glücklicherweise! So, rhetorische Frage beantwortet, los geht's mit den Kickstarter-Highlights des Mai!


Zombicide: Invader (CMON; Unterstützbar bis 04.05.)


Einstiegshürde: 100 US$

Kurz und knapp:

Und da ist es auch schon, unser monatliches CMON-Projekt! Zombicide: Invader, der neuste Spross der immens erfolgreichen Zombicide-Saga, spielt diesmal in den dunklen Tiefen des Weltraums, genauer gesagt, auf einem entlegenen Bergarbeiter-Außenposten und bedient sich dementsprechend erstmals eines waschechten Science-Fiction-Szenarios. Nicht die schlechteste Wahl für ein Zombie-Spiel sollte man meinen! Leider, so scheint es, ist CMON in diesem Fall mit dem Szenario aber heillos überfordert: Statt Zombies gibt es in Invader außerirdische Xenos als Widersacher, phantasielose Mischungen aus Warhammer-Tyraniden, Starcraft-Zerg, DC's Swamp Thing und einem Schuss Lovecraft-Tentakelei obendrauf. Auch auf "Überlebenden"-Seite sieht es nicht viel besser aus, denn auch hier herrscht, sieht man von der inzwischen CMON-üblichen Riege "importierter" Helden aus allen Teilen der Pop-Kultur ab, Space-Marine-Ästhetik vor. Kurz: Selten war ein Zombicide optisch derart langweilig. Ein besonders harter Schlag, nachdem die Sci-Fi-Horror-Alternativen in letzter Zeit bereits ziemlich vorgelegt haben. Darüber hinaus verkrüppeln seltsame Entscheidungen, wie diejenige der aktuellen Kampagne ein gesamtes zusätzliches Core-Game als optionalen Zusatzkauf beizufügen, das Backer-Erlebnis. Sicherlich wird sich das Spiel nach den jährlichen Updates wieder ein My besser, interessanter oder flüssiger spielen und auch wenn die Leere im Geldbeutel schließlich vorübergeht, ein seltsamer Nachgeschmack wird dennoch bleiben.

Knapp und knapper:

Why? How? Knock, knock! Innovation? You're still in there?


The City of Kings: Ancient Allies / Vadoran Gardens (The City of Games; Unterstützbar bis 17.05.)


Einstiegshürde: The City of Kings: Expansion: 50 £ / Vadoran Gardens: 17 £

Kurz und knapp:

Wer das kunterbunte Sandbox-Fantasy-Puzzle The City of Kings im Sommer letzten Jahres verpasst hat, der darf sich jetzt nicht nur über einen Reprint freuen, sondern auch gleich über über eine Vielzahl an Erweiterungsmöglichkeiten: Neue Helden, neue Side Quests, Miniaturen als Ersatz für die (eigentlich recht hübschen) Standees, diese Kampagne bietet, was sich TCoK-Fans wünschen. Und noch einiges mehr, zumal da ja noch Vadoran Gardens ist! Mit 30 Minuten Spielzeit wohl eher ein Filler-Game, das im selben Universum wie TcoK angesiedelt ist, aber ganz ohne Mord und Totschlag auskommt. Stattdessen verbindet ihr hier auf Karten mit "3 mal 3"-Feldern abgebildete, unterschiedliche Landschaftstypen, Tiere, Blumen und Statuen zu möglichst langen Ketten, um möglichst viele Punkte zu generieren. Optisch erinnert das ganze leicht an Renegade's Honshu, warum Vadoran Gardens im The City of Kings-Universum angesiedelt wurde und keine eigene Kampagne erhalten hat, das weiß aber wohl nur The City of Games.

Knapp und knapper:

Stuff. More stuff!


I Am The Fourth Wall (Slinky Gibbon Games; Unterstützbar bis 17.05.)


Einstiegshürde: 36 AU$ ~ 23 €

Kurz und knapp:

Auch wenn I Am The Fourth Wall wie – grob geschätzt – jedes vierte, seit 2005 erschienene Spiel auf die inzwischen gut bekannte Lovecraft/Cthulhu-Basis setzt, so wäre es sicherlich falsch das 30 – 45 minütige Kartenspiel vorschnell als "uninspiriert" zu verdammen. Ja, auch hier geht es um Ermittler und große Alte. Ja, auch hier gibt es Portale zu fremden Dimensionen und verzweifelte Versuche nicht das letzte Bisschen Verstand zu verlieren. Aber der wahre Spielspaßteufel liegt ja bekanntlich im Detail! Und "im Detail" bedeutet bei IATFW, dass das asymmetrische Einer-gegen-Viele-Spiel nicht nur mit ansehnlichem, ungewöhnlichem Artwork zu punkten weiß, sondern auch noch eine Vielzahl an verschiedenen Spielmodi unterstützt. Cthulhu-Jünger dürfen sich hier nicht nur auf besagte kompetitive Einer-gegen-Alle-Konflikten für 2 – 7 Spieler, sondern wahlweise auch auf kooperative 1 – 6 Spieler Abenteuer, 1vs.1-Duelle und einen Solomodus freuen. "Asymmetrisch" wird das Spiel durch die maßgeblich unterschiedliche Spielweise beider Parteien: Während der "The Wall"-Spieler versucht durch "Horror"-Karten und "Doom"-Ressourcen an Kraft zu gewinnen und Portale zu öffnen, die es ihm ermöglichen in unserer Realität überzuwechseln, versuchen die Ermittler durch das Ansammeln von unterschiedlichen Symbolen auf "Marbles"-Karten ("Marbles" werden hier einfache Erinnerungen an die materielle Welt, wie Feuerzeuge oder Notizblöcke genannt), die sich öffnenden Tore zu versiegeln. Kurze Spielzeit, hohe Spielerzahlen: fFür große Gruppen und Lovecraft-Fans gibt's von mir hier schon mal ein Tentakel nach oben!

Knapp und knapper:

Wäre dieser Molotow Cocktail nicht gewesen, ich wäre bestimmt verrückt geworden!


Fire Tower (Runaway Parade; Unterstützbar bis 25.05.)


Einstiegshürde: 39 US$

Kurz und knapp:

Falls ihr euch schon immer gefragt habt, was diese geheimnisvollen Feuerwächter eigentlich den ganzen lieben langen Tag in ihren Wachtürmen treiben, dann hoffe ich inständig, dass die Antwort auf diese Frage absolut nichts mit Fire Tower, dem ersten Projekt von Kickstarter-Newcomer Runaway Parade zu tun hat. Zwar versucht ihr (und bis zu drei weitere Spieler) in Fire Tower tatsächlich ein im Inneren des Waldes ausgebrochenes Feuer zu kontrollieren und im Speziellen von eurem eigenen Turm fern zu halten, gleichzeitig aber auch, es in die Richtung eurer Feuerwächter ... öhm ... konkurrenten(?) zu leiten. (Relevante Frage am Rande: Warum genau hasst ihr diese Menschen?) Für die Verfolgung eurer diabolischen Ziele legt ihr in jeder Runde zunächst einen Feuerkristall orthogonal und in der aktuellen "Windrichtung" an einen bereits bestehenden Kristall an und könnt daran anschließend weiteren Einfluss auf das Spielfeld nehmen, indem ihr eine eurer Aktionskarten ausspielt. Ob Feuerschneisen schlagen, Brände löschen oder sogar noch mehr Feuer legen, ihr habt es in (bzw. auf) der Hand. Am Ende gewinnt, wer alle Gegner zu Grillwurst verarbeitet hat, bzw. wer "last tower standing" ist. Prost Mahlzeit!

Knapp und knapper:

Wann sind abstrakte Spiele derart düster geworden? I like!


Dual Powers (TW Games; Unterstützbar bis 08.05.)


Einstiegshürde: 32 US$

Kurz und knapp:

Historisch inspirierte Brettspiele für 1 – 2 Spieler sind uns in den vergangenen Monaten bereits mehrfach untergekommen, zuletzt etwa Nights of Fire: Battle for Budapest von Mighty Boards. Diesmal hat sich Thunderworks Games (Roll Player) die Unterstützung von Designer Brett Myers (The Lord of the Rings Dice Building Game) und des beinahe schon unverschämt begabten Kwanchai Moriya (Days of Ire, Kodama, Dinosaur Island) gesichert, um uns eine kleine Geschichtsstunde zur russischen Revolution im Jahr 1917 zu präsentieren. Ästhetisch erinnert Dual Powers aufgrund des selben ausführenden Künstlers sicherlich an die bereits genannte Days of Ire / Nights of Fire – Kombination. Und ja, auch auf technischer Seite lassen sich hier Gemeinsamkeiten finden, da beide (bzw. alle drei) Spiele als Grundgerüst einen Area-Control-Mechanismus verwenden. Im Gegensatz zu Mighty Boards asymmetrischer Spielausrichtung und Herangehensweise an den Ungarischen Volksaufstand, welche das zur damaligen Zeit bestehenden Kräfte-Ungleichgewicht zwischen Aufständischen und Sowjetarmee simulieren soll, handelt es sich bei Dual Powers jedoch um ein Duell auf Augenhöhe, schließlich stehen hier die politische Manöver und Machtkämpfe im Vordergrund. Freunde von Twilight Struggle, die nach neuer, historisch fundierter Spielekost lechzen dürften sich hier bestens bedient finden.

Knapp und knapper:

Spielen und dabei was über Geschichte lernen? Pfui!


MegaMetroCity (BoomBox Board; Unterstützbar bis 16.05.)


Einstiegshürde: 89 US$

Kurz und knapp:

Beim Namen Final Fight kribbeln euch die Ohrläppchen? Wenn ich Double Dragon flüstere, dann jucken euch die Finger? Dann mal hergehört, Kinder des mächtigen Retro, weil Newcomer BoomBox Board euch mit MegaMetroCity die ultimative Beat'em Up – Erfahrung für den Wohnzimmertisch bringen! Und das bedeutet nicht nur, dass selbst die Spielebox hier nach uralt Modulverpackung aussieht (und die Zielgruppenanalysten im Vorfeld allem Anschein nach saubere Arbeit geleistet haben), sondern auch, dass hier mächtig abgeliefert wird: Miniatur – Helden in den klassischen Kategorien "balanced", "big and strong" oder "small and fast", Power Ups, Special Abilities, ein "scrollender" Spielplan, Endbosse und natürlich jede Menge "Thugs" auf der Suche nach würzigem Faustbrot. Klar, alles da, alles drin! Klar sollte aber auch sein, dass ihr hier nicht den nächsten harten Brainburner erwarten dürft! Aber als voll-kooperativen Abenteuerklopper für die beschwingte Nostalgierunde dürfe MetroMegaCity allemal taugen!

Knapp und knapper:

"Alle satt, ja? 'n Nachschlag gibt's nicht!"


Last One Standing: The Battle Royale Board Game (Brendan McCaskell; Unterstützbar bis 31.05.)


Einstiegshürde: 52 CA$ ~ 34 €

Kurz und knapp:

Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis irgendjemand auf die Idee kommt, aus dem anhaltenden "Battle Royal" – Hype auch im Brettspielesegment Gewinn schlagen zu wollen. Einerseits ist Last One Standing damit die Antwort auf eine bislang ungestellte Frage, andererseits bringt es uns all das, was man von einem physischen "Battle Royale" – Ableger erwarten würde. Während der modulare Spielplan mit jeder Runde ein wenig kleiner wird, sammelt ihr und bis zu 7 weitere Spieler in jeder Runde hübsch glänzende Lootboxen, platziert euch strategisch im Feld und beschießt euch danach gegenseitig mit den gefundenen Bleispritzen, bis nur noch einer steht. Und das... ja, das war's dann auch schon so ziemlich.

Knapp und knapper:

Bang! Bang! They shot me down...


Blight Chronicles: Agent Decker (Board&Dice; Unterstützbar bis 17.05.)


Einstiegshürde: 29 US$ (Kompaktbox); 45 US$ (Core Box)

Kurz und knapp:

Erinnert ihr euch noch, wie ich euch im letzten Kickstarter-Update während der Vorstellung von Unbroken von der herausragenden Stellung von Kickstarter für den Solospielermarkt erzählt habe? Ja? Wunderbar, denn hier ist bereits das nächste Solisten-Sahnetörtchen! Blight Chronicles von Board&Dice (Pixie Queen, Chimera Station) ist ein story- und szenariogetriebener Deckbuilder, in dem ihr die Rolle eines hochspezialisierten Regierungsagenten übernehmt und verdeckte Operationen ausführt. Jeder verfügbare Mission besitzt dabei nicht nur unterschiedliche Endziele, sondern bietet euch zu bestimmten Zeitpunkten auch die Option zu entscheiden, "wo" ihr eure Mission fortsetzt. Abhängig von eurer Wahl werdet ihr dann mit unterschiedlichen Hindernissen konfrontiert, die ihr entweder leise handeln oder auffälliger "eliminieren" könnt. Während vorsichtig umgangene Hindernisse nur abgelegt werden, wandern eliminierte Karten in euer Deck und erweitern damit in den folgenden Runden eure Möglichkeiten. Gleichzeitig erweckt diese Vorgehensweise aber auch mehr Aufsehen. Und welcher Geheimagent steht während einer Mission schon gern im Rampenlicht?

Knapp und knapper:

Decker? Deeeeeeeeeecker!?


Black Rose Wars (Ludus Magnus Studio; Unterstützbar bis 20.05.)


Einstiegshürde: 99 US$

Kurz und knapp:

Auf den ersten Blick könnte Black Rose Wars einfach nur ein weiterer, simpler Arena Brawler sein, in dem sich 2 – 4 verrückt gewordene Zauberer auf die spitze Magiermütze geben. Eigentlich... denn in Wahrheit schraubt Black Rose Wars das Komplexitätslevel mit Leichtigkeit auf über 9000. Ein wenig Deckbuilding? Check! Ein Hauch Area-Control? Check! Action-Programming? Check!Events, Quests, modulares Board, Miniaturen, über 200 Zauberkarten in 6 verschiedenen Zauberschulen. Check, check, check... and it goes on and on and on! Auf ein Minimum herunter gebrochen könnte man sagen, dass ihr jede Runde zunächst neue Zauber erlernt, diese auf eurem Playerboard vorbereitet und dann entscheidet, wie ihr eure beiden Aktionen sinnvoll einsetzt, um ein Maximum an Siegpunkten zu generieren. Wollt ihr lieber die Spezialfähigkeit eines Raums nutzen, eine Quest erfüllen, eine hinterhältige Falle vorbereiten, einen Dämonen beschwören, einen Raum "zerstören" oder doch eurem Sitznachbarn erst mal einen Frostblitz entgegen schleudern? So viel zu tun, so wenige Aktionspunkte...

Knapp und knapper:

Wenn das Haupthaar brennt, der Zauberer die Feuerfalle hat verpennt. Alte Hexenweisheit!


The Forbidden City (Game Brewer; Unterstützbar bis 25.05.)


Einstiegshürde: 40 € (Standard Edition); 55 € (Deluxe Edition)

Kurz und knapp:

Im neusten Spiel von Game Brewer, das in Kooperation mit TMG herausgegeben wird, hat man's als chinesische Adelsfamilie wirklich nicht leicht. Wie soll man sich nur mehr Einfluss am Kaiserhof sichern, wenn der Kaiser doch die Bestechung von Staatsdienern und Korruption im Allgemeinen gerade erst verboten und unter Strafe gestellt hat? Richtig doof! Aber kein Problem, wenn man das ehemals verwendete Bestechung mit Geld ganz einfach durch den Austausch von wertvollen "Geschenke" ersetzt! Same difference sozusagen! Und dieser "Austausch" ist es gerade, der The Forbidden City seine Einzigartigkeit verleiht. Denn um eine Aktion auf dem Spielplan auszuführen, müsst ihr zunächst eine bereits auf dem Plan liegende Karte durch eine "wertvollere", d.h. höherwertige Karte von eurer Hand ersetzen. Nur dann lauschen die Offiziellen eurem Bittgesuch und stimmen zu, diverse Tätigkeiten für euch auszuführen. Gleichzeit bedeutet das jedoch auch, dass die von euch gelegte Karte im weiteren Rundenverlauf von einem eurer Mitspieler "ertauscht" und später wiederum eingesetzt werden kann! Interessantes Szenario, spannendes Kartentauschprinzip und ein von Andreas Resch (Istanbul, Great Western Trail) erstklassig illustrierter Spielplan, wenn gewünscht sogar in gewohnter TMD Deluxified-Manier? Riecht schon beinahe nach Kennerspiel-Nominee!...

Knapp und knapper:

Gibst du mir, geb ich dir!


The Omen Saga (Kolossal Games; Unterstützbar bis 21.05.)


Einstiegshürde: 20 – 30 US$

Kurz und knapp:

Sieben Jahre und einige Erweiterungen nach dem ursprünglichen Omen: A Reign of War findet sich die "Omen Saga" nun auf Kickstarter wieder. Natürlich in einer grundlegend überarbeitete und verbesserte Version, wie es sich für eine ordentliche Reinkarnation gehört! Am Szenario hat sich indes nichts geändert, noch immer streben in Omen 2 Spieler danach zum größten Kriegsherrn des alten Griechenlands zu werden. Und weil die griechischen Götter einem kleinen Kämpfchen nie abgeneigt sind, veranstalten sie auch gleich einen Wettbewerb in dem ihr euch ihnen beweisen könnt. Die Aufgabe: Drei Städte in Schutt und Asche legen. "Nichts leichter als das!", sagt ihr und schickt eure Truppen abwechselnd in die bemitleidenswerten Städte, bis diese vom Krieg zerrüttet sind und endlich ihre wertvollen Belohnungen preisgeben. Im Gegensatz zu den bekannten LCGs und CCGs spielen beide Kontrahenten in Omen mit einem gemeinsamen Kartenpool, der durch die verschiedenen erhältlichen (Standalone-)Erweiterungen beliebig erweitert und individualisiert werden kann. Ihr mögt eine bestimmte Karte nicht? Weg damit! Eine bestimmte Karte gefällt euch richtig gut? Rein damit! Taktisch wird das Ganze nicht nur durch die unterschiedlichen Fähigkeiten und Stärkewerte aller Karten, sondern auch durch die Möglichkeit Karten am Ende einer Runde "darzubieten" und sie damit gegen Gold oder neue Karten einzutauschen. Neue, notwendige Ressourcen oder gefühlt übermächtiger Bonus? Harte Entscheidung!

Knapp und knapper:

Städte zerstören als Wettbewerb? Das klingt tatsächlich nach Zeus...


Court of the Dead (Project Raygun; Unterstützbar bis 19.05.)


Einstiegshürde: 90 US$

Kurz und knapp:

Beinahe hätte Court of the Dead es zu unserem Highlight des Monats gebracht, denn an Qualität und coolen Ideen mangelt es dem 2 – 5 Personenspiel sicherlich nicht! Tolle Miniaturen, fantastische Illustrationen, ein großartiges Szenario, dass sich um die Vereinigung dreier Unterwelt-Fraktionen (Bone, Flesh, Spirit) für die gemeinsame Sache dreht. Beste Ausgangslage also für einen Trip auf dem Hypeway to Hell! Wenn da nur nicht mein Spinnensinn wäre, der sich beim Durchblättern der Key Concepts von CotD leise zu Wort meldet. Kurz und schmerzlos: Ich mag meine Area-Control-Spiele gerne sauber strategisch, d.h. ohne Würfel. Wer lässt sich schon gerne einen ausgeklügelten Plan von einem Würfelwurf verderben? In CotD beinhaltet diese Möglichkeit aber durch den sog. "Dreadsgrip", ein "Einschreiten", wenn sich mehr Einheiten, als es das "Bedrohungslevel" hergibt in einer einzelnen Zone aufhalten. Dann wird per Würfelwurf entschieden, wie es jeder einzelnen Einheit ergeht. Zwar sind die Chancen verschwindend gering, dass meine Einheit tatsächlich eliminiert wird (selbiges passiert nur, wenn ich eine tödliche "1" erwürfle), wohler wäre mir aber, wenn das Spiel einfach gleich ganz auf Würfel verzichten würde. Ja, auch eine ausgetüftelte Risk-Reward-Planung kann viel Spaß bereiten, aber was, wenn ich ein notorischer Mieswürfler bin und meine Mitspieler bewusst Zonen "überfluten"? Zudem kann ich mich auch mit der semikooperativen, verdeckten Biet-Aktion der "Celestial Tithe"-Phase nicht anfreunden, in der kollektiv eine bestimmte Menge der auf dem Plan gesammelten "Etherea" (die ansonsten nur als Tie-Breaker am Ende des Spiels fungieren) geboten, bzw. entrichtet werden muss, um eine vorher bekannte Quote zu erfüllen. Wer es sich leisten kann viele der glänzenden Steine zu bieten, der wird natürlich belohnt, wenn die Quote getroffen wird, wer nichts bietet wird jedoch in jedem Fall bestraft, am härtesten, wenn die kollektiv gebotenen Etherea letztlich nicht ausreichen. Wer gut spielt wird weiter belohnt, wer schlecht spielt, den beißen die Hunde? Seltsam. Was bleibt also noch zu sagen? Nun, vielleicht, dass Court of the Dead mit Sicherheit kein Totalausfall und mit Gewissheit nicht einmal ein schlechtes Spiel sein wird. Leider wird es aber auch mit hohen Wahrscheinlichkeit kein Spiel für mich werden. Obwohl ich mich in das Szenario verlieben könnte... Schade.

Knapp und knapper:

When there's no more room in hell, the dreadsgrip's gonna get you!


Highlight des Monats


Brook City (Blacklist Games; Unterstützbar bis 30.05.)


Einstiegshürde: 89 US$

Kurz und knapp:

Ein kooperatives Police-Action-Abenteuer für 1 – 4 Spieler, dass prall gefüllt ist mit jede Menge mehr oder weniger subtilen Anspielungen auf klassische Buddy-Cop-Movies? Illustriert von Henning Ludvigsen (BattleLore, Merchant of Venus, etc.)? Bitte, ja! Wenn das Spiel dann auch noch wirkt, wie ein entfernter Verwandter von Eldritch Horror mit individuellen Decks für jeden der 6 Miniatur-Helden, umso besser! Aber der Reihe nach: Klar, dass ihr in Brook City die Rolle eines Gerechtigkeit liebenden, heldenhaften Polizisten übernehmt. Klar, dass die Kriminalitätsrate in der Stadt gerade in die Höhe schnellt. Klar, dass ein neues kriminelles Superhirn hinter allem steckt. Auch klar, dass ihr euch drauf und dran macht, eure Stadt zu schützen, indem ihr den Fall, d.h. das aktuelle "Case Deck" knackt! Da es mit Motivation alleine aber nicht getan ist, heißt es eurer Intuition und den vorhandenen Hinweisen folgen, Zeugen verhören, Aktivposten eliminieren und Tatorte untersuchen. Gleichzeitig könnt ihr es euch auch nicht erlauben, das "Criminal Deck" und die damit auftretenden Verbrechen zu ignorieren, denn wenn der Crime-Lord zu viel Einfluss gewinnt, verliert ihr das Spiel. Das Selbe passiert euch, wenn euer Polizist unter dem auf ihn einprügelnden Stress zusammenbricht. (EH, mind the Similarities!) Was aber, wenn sich die Lage in der Stadt verschlimmer und die Zeit plötzlich drängt? Dann beschlagnahmt euch doch eine zivile Luxuskarre, damit düst es sich gleich nochmal so gut durch die Stadt! Worauf wartet ihr noch? Das Verbrechen schläft nicht!

Knapp und knapper:

Let's go fight crime or something.

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